Rhabarber-Ernte
Rhabarber ist das erste Gemüse im Jahr, das im Freiland frisch austreibt. Im Januar ziehen die Bauern große Folien über die Felder, damit die Stangen aus den überwinterten Wurzeln schneller sprießen. Im März kommt die Folie runter, das Blattwerk wird üppiger und die Rhabarberstängel werden dicker. Jung geerntet schmeckt das Gemüse mild, mit zunehmendem Alter werden die Stangen faseriger und saurer. Grob unterscheiden lassen sich Rhabarbersorten an der Farbe ihrer Haut und ihres Fruchtfleisches. Grüne Stangen sind meist dicker und saurer als die roten. Am 24. Juni endet die Erntesaison. Dann brauchen die Pflanzen eine Ruhephase, um für die Ernte im nächsten Jahr neue Kraft zu schöpfen.
Rhabarber-Säure
Rhabarberstücke
Die herbe Säure des Rhabarber ist nicht jedermanns Sache. Menschen mit Magen- und Nierenproblemen und solche, die zu Durchfall neigen, sollten Rhabarber nicht in Unmengen essen. Denn neben Vitaminen (A,B,C) und Mineralstoffen (Kalium, Calzium, Phosphor) enthalten die kalorienarmen Stangen (17 Kilokalorien pro 100 Gramm) auch einiges an Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure (Kleesäure). Bei empfindlichen Menschen kann die Oxalsäure eine ätzende Wirkung auf Magen und Darm haben. Abmildern lässt sich dies, indem man Milch zum Rhabarber trinkt. Das darin enthaltene Calzium neutralisiert die Säure. Ganz vom Speiseplan streichen muss man Rhabarber aber nicht - die größte Menge der Oxalsäure sitzt in den ungenießbaren Blättern der Pflanze.
Garten-Rhabarber
Rhabarberblätter
Wer einen eigenen Garten besitzt, kann das fruchtige Frühlingsgemüse gut selbst anbauen. Rhabarber braucht einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden, der vor der Pflanzung ausreichend mit Kompost gemischt werden sollte. Auch später muss mindestens einmal im Jahr kräftig gedüngt werden. Die Stauden wachsen am besten an einem nicht allzu warmen Standort. Geerntet wird ab Mitte April, wenn sich die anfangs grünen Stangen rot verfärben. Dann lassen sie sich leicht herausdrehen. Rund zehn Jahre hält es Rhabarber am gleichen Platz aus, dann lässt der Ertrag spürbar nach, und die Pflanze muss umgepflanzt werden. Dazu wird der alte Wurzelstock mit einem Spaten geteilt, die neuen Stücke können an einer anderen Stelle eingepflanzt werden. Empfehlenswerte rotfleischige Sorten für den Hausgarten sind "Holsteiner Blut" und "Sutton".